Nasreddin wurde im Jahre 23 vor S.G. in Baghtiar als Sohn eines einfachen
Händlers geboren. Seine Kindheit verlief eigentlich ganz normal, bis ein
reisender Magier die in Nasreddin schlummernden Kräfte bemerkte und ihn
nach Verhandlungen mit dessen Eltern mit sich nahm. Die ersten Jahre seiner
Ausbildung waren alles andere als glückliche für ihn, außer Lesen und Schreiben
lernte er vor allem das Striegeln von Pferden und das Schrubben von Töpfen.
Unter einer Ausbildung hatte er sich etwas anderes vorgestellt. Doch allmählich
begann sein Meister die Aufgabe des Lehrens etwas ernster zu nehmen.
Nasreddin erhielt die ersten Unterweisungen. Die Jahre gingen ins Land, angefüllt
mit den Tätigkeiten, die sein Meister ihm auftrug und dem Studium seiner
Aufzeichnungen über Magietheorie. Die praktische Anwendung der Künste fiel
ihm hingegen recht leicht, brachten diese Lektionen und Übungen doch ein
sichtbares Ergebnis.
Im Jahre 9 vor S.G. musste sein Meister den jungen Nasreddin zur Prüfung
anmelden. Die Reise führte zu der Drachenei-Akademie zu Khunchom.
Die Reise nach Punin war zu weit und wenn Nasreddin durchfiele, wie
es zu erwarten gewesen wäre, hatte der Meister wenigstes noch ein Jahr
lang einen Diener.
Praktisch durchaus
fähig, theoretisch jedoch nur mit den Halbwahrheiten seines Lehrherren
ausgestattet, trat der junge Mann die Prüfung an. Seine Demonstrationen
waren durchaus gelungen, doch wie vorhergesehen konnte er mit seinem
bescheidenen Wissen kaum eine der Fragen beantworten. Jedoch kamen ihm
zwei Dinge zugute: Sein Lehrmeister erkrankte schwer, so dass sich die
Abreise verzögerte und man ihm erlaubte für diese Zeit am Unterricht
teilzunehmen. Bis spät in die Nacht konnte man ihn in der Bibliothek antreffen.
Oft hörte man auch sein Fluchen, wenn er wieder einmal ein Band nicht finden konnte.
Schließlich war sein Meister wieder genesen. Das halbe Jahr, bevor er seinen
Scholaren zur zweiten Prüfung bringen musste, wollte er doch noch manch
blitzendes Goldstück in der Region verdingen. Diese Zeit wollte nun nicht
vergehen, so sehr zogen sich die einzelnen Tage dahin, kaum Zeit zum
Studieren und den ganzen Tag nur arbeiten.
Doch auch diese Zeit ging vorbei und die zweite Prüfung bestand Nasreddin,
zwar immer noch mit Mängeln, aber doch gut genug. Es folgte ein heftiger
Streit mit seinem Meister, der sich die Ausbildung in klingender Münze
vergüten lassen wollte. Ein Anliegen, das von Nasreddin erbittert
zurückgewiesen wurde. Ein Wort gab das andere und schließlich trennten sich
ihre Wege. Nasreddin schloss sich kurzerhand einer Gruppe junger Männer an,
die im Norden ihr Glück machen wollten. Es folgte ein interessantes Jahr.
Abenteuer, Kämpfe, Monster, all dies fand er zwar nicht, aber dafür viele
interessante Eindrücke von Land und Leuten. Am Ende seiner Reise landete er
in Lowangen, wo er mit viel Glück eine Stelle als Assistent ergattern konnte.
Er durfte nach wenigen Jahren die Forschungsreisen begleiten, auf denen er zahlreiche
praktische Erfahrungen sammeln konnte. Diese Reisen führten ihn sowohl in den
tiefen Süden als auch in den hohen Norden.
Im Jahr 4 S.G. nahm er das Angebot an, eine langfristige Handelsexpedition in den
Hohen Norden zu begleiten. Vor seiner Abreise bekam er von seinem Mentor ein
Empfehlungsschreiben für die Akademie zu Festum, eine Spezialisierung konnte
dem guten Nasreddin nicht schaden.
Nach der Expedition folgte Nasreddin dem Rat seines Mentors. Mit der
Entlohnung der Handelsexpedition konnte er sich die Einschreibung der Halle
des Quecksilbers leisten und dort seinen Wissensstand über die Artefakt- und
Verwandlungsmagie vertiefen. Allerdings ereignete sich zu dieser Zeit auch der
erste Umbruch in Nasreddins Leben. Aufgrund deren Erklärungen und den verschiedenen
Meinungen über die Bezüge und den Aufbau der Magie gab es einige Probleme mit seinen
Magistern. Später konnte er jedoch das Studienjahr beenden.
Danach nahm er eine Stellung bei Stoerrebrand als Analysemagier an, was ihm immerhin
genügend Batzen Dukaten brachte, um ein angenehmes Leben zu führen und sich den
Forschungen zu widmen.
Im Alter von 39 Götterläufen lockte die Akademie zu Khunchom den Magier in
die Heimat, wo er für drei Jahre unter staubigen Büchern verschwand. Die
Forschungsergebnisse wurden zwar nie veröffentlicht, doch zeigte sich die
Drachenei-Akademie so positiv überrascht, das Nasreddin den Titel des Magus
erhielt.
Aufgrund seiner beachtlichen Fähigkeiten und des andauernden Krieges in der
Khom kam er in die Reihen des ODL, den er jedoch bereits nach einem Jahr
wieder verließ. Danach wurde es still um Nasreddin. Niemand wusste, wo der
Magier abgeblieben war. Gerüchte zufolge wäre er in den Norden zurückgekehrt,
doch ließ sich nichts genaues herausfinden.
Erst 25 S.G. wurde er in einem Ordenshaus des ODL in Festum wiedergesehen,
wo er von einigen alten Bekannten umsorgt wurde. Ein Jahr später wurde
aufgrund seiner Fähigkeiten und seines Wissens in den Lehrkörper der Akademie
aufgenommen. Zwei Jahre später, wechselte er aus unerfindlichen Gründen an die
Dekata zu Khefu, wo er bis heute als Magister und Mitverantwortlicher der Bibliothek
angestellt ist.
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