Magietheorie und Hellsicht
Was bei den Eleven und Novizen noch aus stumpfem Auswendiglernen besteht, wandelt
sich spätestens in den Studiosi-Jahren in ein durchaus nicht uninteressantes Detektivspiel
bestehend aus Beobachtungen, allgemein anerkannten Fakten und mathematischen Formeln.
Auf das in den ersten Jahren aufgebaute Wissen wird jetzt schonungslos zurückgegriffen.
Wer bei den Grundlagen geschlampt hat, hat jetzt das Nachsehen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass so mancher Studiosus sich wieder mit dem
müßigen Stoff der ersten Elevenjahre konfrontiert sieht.
Die Vorlesungen des Magisters Krajenfurth sind altmodisch und frontal. Neumodische
Experimente wie Gruppenarbeiten wird man in seinem Unterricht nicht finden.
Ebenso wenig wie die Kontrolle der Aufgaben.
"Ich gehe davon aus, dass ein Studiosus die Notwendigkeit, den Stoff der
Vorlesung nachzuarbeiten auch ohne Kontrolle meinerseits einsieht. Wir
befinden uns nicht mehr in den Elevenjahren,
wo dieser Einsicht mit Hilfe des Rohrstocks nachgeholfen werden musste.
Die Entscheidung, wie viel Energie ihr investieren
wollt liegt ganz allein bei euch!"
So oder so ähnlich wird er seine Ansicht jedem neuen Studiosi Jahrgang präsentieren.
Und genau so wird auch der Unterricht gestaltet.
Die Vorlesung baut grundsätzlich auf den Hausaufgaben der letzten Einheit auf
und wer ein oder zweimal seine Arbeit vernachlässigt, bemerkt sehr schnell, dass
ihm jegliches Verständnis verloren geht.
Störungen durch Quatschen oder zu spätes Erscheinen zum Unterricht werden von
ihm zunächst ignoriert, aber bei wiederholten Auffälligkeiten
kommt es vor dass der Magister einen Scholaren nach dem
Unterricht zur Seite nimmt, um mit ihm ein ernstes Gespräch zu führen.
Der anscheinend vorher nicht ausgelastete Scholar wird sich in der nächsten
Zeit wahrscheinlich nur noch selten seiner Freizeit erfreuen können, denn
an einer Akademie wie der Dekata gibt es sicherlich sehr viele kleine, aber
lästige Aufgaben, die unbedingt einmal wieder erledigt werden müssten.
Ganz zu Oberst natürlich die Befreiung des Akademieeigenen Gartens, sowie der
übrigen Grünanlagen von Unkräutern mit anschließender Katalogisierung selbiger.
Der blasse Magier, der ohne Zweifel irgendwo aus dem Mittelreich kommt,
lebt mit seiner Frau und dem kleinen Sohn in einem der Turmzimmer des Hauptgebäudes.
Seine beiden Töchter Ranja und Mia sind Schülerinnen der Dekata und
dementsprechend in den Schülerunterkünften untergebracht.
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