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Dämonen (Bekiyaki ye Samian)
Dämonen Was sind Dämonen? Man sagt sie sind die Bewohner des Chaos, unendlich vielfältig in ihrer Art, ohne Grenze, weil das Chaos selbst keine Grenze kennt. Unterschieden wird hauptsächlich in drei Arten: Den Erzdämonen, von denen es 12 an der Zahl gibt, den Gehörnten Dämonen, wobei hier die Grenze zu den Erzenen durchaus fließend sein kann und den Niederen Dämonen als deutlich weniger mächtige Klasse. Die Hierarchie im Chaos ordnet den Erzdämonen Diener zu, sowohl Gehörnte als auch Niedere. Und doch gibt es Wesen, die außerhalb dieser Ordnung stehen, ja bisweilen gar eigene Diener haben und denjenigen der unheiligen 12 nur wenig in Macht nachstehen. So spricht man von Shaz-man-yat, der Schwarzgesichtigen Königin, die einige gehörnte Diener hat, ihr selbst werden gemeinhin sechs Hörner zugeordnet. Ergab sich die besondere Stellung der Erzdämonen durch ihr Gegenspiel zu den Göttern? Man bedenke:Man gibt auch dem Macht, das man fürchtet und wer fürchtet bösartige Rache, Wahnsinn und sinnlosen Tod nicht? So wäre es durchaus denkbar, dass sich durch den Glauben der Menschen diese Hierarchie erst ergab und andere, potentielle Erzdämonen einfach nicht genug Schrecken verbreiten um zu voller Macht aufzusteigen. Doch was sind Dämonen wirklich? Das Ritual der Beschwörung ruft sie herbei, zwingt sie sich zu manifestieren. Aber werden sie erst durch die Beschwörung erschaffen oder existierten sie schon vordem? Noch fand ich keine niederhöllische Entität, die mir diese Frage zu beantworten geneigt war, vielleicht ist es auch den Dämonen selbst nicht bewusst. Je nach Domäne ihres Herrschers zeigen sich durchaus unterschiedliche Characteristika wie verschlagene Intelligenz, destruktive Zerstörungswut oder hinterhältige Verseuchung. Dabei scheint die Macht der Dämonen mit der Anzahl der Hörner in Relation zu stehen, wenn auch einer der mächtigsten nur drei Hörner besitzt. Trotzdem, ein gehörnter Vhatacheor oder ein 8gehörnter Arjunoor oder auch ein siebengehörnter Duglum besitzen weit mehr Macht als ein Hektabeki, Asquarathi oder auch ein Karakil. Auch die Anstrengungen, die ein Beschwörer für die Bindung eines solchen Dämons aufzuwenden hat, steigt wohl mit der Macht, aber auch der Wesensnähe des Auftrages zu der Natur des Dämons. Anhand ihrer Struktur eindeutig als Wesen der reinsten Magie zu erkennen, ist die Anrufung selbst nicht erschöpfend, doch die Bezahlung in astralen Kräften um den Dämon zu einem Dienst zu bewegen doch recht hoch. Wohin verschwindet diese Kraft? Clarobservantia ergab ein interessantes Phänomen: Die freie Magie wird von den Dämonen aufgenommen, assimiliert und genutzt die eigene Struktur zu verändern, anzupassen. Dies scheint jedoch nur zu funktionieren, solange sich diese Wesen innerhalb des Bannkreises aufhalten. Die Tatsache, dass der wahre Name eine starke Wirkung auf diese Wesen hat, wohl, weil er ihr Wesen treffend ausdrückt, birgt weitere interessante Implikationen. Wenn es tatsächlich unendlich viele Arten von Dämonen gibt, dann ist es möglich einen beliebigen Namen zu nehmen, als logische Konsequenz muss es einen Dämonen geben, der eben diesen Namen, als Zusammenfassung seines Sein kennt. Und doch, vielerlei gescheiterte Beschwörungen zeigen, dass der Erfolg wohl nicht nur am wahren Namen hängt, sonst sollte es wohl keine Geschichten über zerschmetterte Bannkreise geben. So scheint es mir plausibel, dass der Beschwörer selbst die Natur des Dämons versinnbildlichen muss, diese Versinnbildlichung in die Beschwörung einbinden muss um einen Erfolg zu erzielen, immerhin ist eine Conjuratio auch ohne den wahren Namen möglich. Vielleicht sprechen jene Weise wahr, die behaupten bei den wahren Namen handele es sich um eine Komponente des Rituals, die der eines Zaubers gleicht, aber noch nicht entschlüsselt in ihrer Bedeutung. Vielleicht gar, so sprechen sie weiter, wird der Dämon durch die Beschwörung erst erschaffen, als eine Art erweiterter Zauberspruch, wobei der wahre Namen nicht mehr ist, als das endgültige Siegel und Fixpunkt, um das die Entität gebildet wird? Wäre es möglich, dass ein Dämon eine vom Willen des Beschwörers erzeugte Art von intelligentem Zauberspruch ist? In der Lage flexibel zu handeln, aber durch diesen Willen eben auch schwer zu kontrollieren? So wie ein Zauber aus mehreren Komponenten aufgebaut ist, so könnten auch diese Wesen vielleicht aus der Struktur von Zaubern aufgebaut sein, erschaffen durch das Ritual der Beschwörung und erweitert durch den Dienst, zu dem sie dann bezahlt werden. Doch wie leicht kann dann ein Fehler geschehen, wenn man Wesen formt, deren Natur man nicht versteht, die man fast zufällig aus Ritualbeschreibungen und dem wahren Namen zu schaffen sucht und so findet sich vielleicht hier der Grund für die vielen Unfälle, die schon Hunderte von Beschwörern Leben und Seele gekostet haben, denn nichts ist gefährlicher als mit Dingen zu spielen, die man nicht versteht. |
Autor: Bekiyaki ye Samian